Reining / Western

Die Ursprünge des Reinings (von engl. «rein» = Zügel) liegen in der amerikanischen Arbeitsreitweise. Die dabei notwendigen Manöver wurden in Anlehnung an die klassische Dressur zu eigenständigen Lektionen weiterentwickelt. Die Programme (genannt «Pattern») einer Reining-Prüfung werden im Galopp geritten und enthalten spektakuläre Sliding Stopps, Spins oder Rollbacks. Gefragt ist dabei die exakte Kontrolle des Pferdes am losen, in der Regel einhändig geführten Zügel durch minimale, unsichtbare Hilfegebung.

Die Disziplin Reining – auch als Königsdisziplin des Westernreitens bezeichnet – war von 2002 bis 2021 eine offizielle Disziplin des Weltreiterverbandes FEI.

Aus der Arbeitsreitweise im amerikanischen Westen hat sich mit dem Reining ein faszinierender Spitzensport entwickelt.

Für die tägliche Arbeit mit den Rindern war das Pferd im amerikanischen Western ein unentbehrlicher Partner. Es musste bei einhändiger Zügelführung gehorsam und willig auf die Hilfen des Reiters reagieren, damit sich dieser auf seine Hauptaufgabe, die Rinderarbeit, konzentrieren konnte. Die dafür notwendige Galopparbeit, die rasanten Stopps und schnellen Richtungswechsel machen noch heute den Reiz des modernen Reinings aus: Aus dem Cowboy-Alltag ist ein faszinierender Spitzensport geworden.

Dieser entwickelte sich ab 1960 vorab in den USA, bevor der Westernreitsport vor rund drei Jahrzehnten auch in Europa aufkam. Mittlerweile ist weltweit eine grosse Reining-Szene entstanden, die kontinuierlich wächst. Auch in der Schweiz erfreut sich Reining immer grösserer Beliebtheit. Rund ein Dutzend Reining-Turniere finden jährlich unter Schweizer Flagge statt, an denen eine stetig steigende Anzahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu verzeichnen ist.

Die Disziplin Reining von Swiss Equestrian investiert viel Energie in die Förderung von Einsteiger und führt zu diesem Zweck auch sogenannte «Rookie Days» durch, an denen Interessierte die Grundlagen des Sports vermittelt bekommen. Die Anzahl der aktiven Sportler auch weiterhin zu steigern und das Erarbeiten von Strukturen für den Reining-Sport in der Schweiz sind deshalb auch die erklärten Ziele der Disziplin Reining, die seit 1996 zu Swiss Equestrian gehört.

Gold Silber Bronze
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Organisation der Disziplin Reining/Western

Für die Disziplin Reining/Western verantwortlich ist ein Technisches Komitee (TK), zusammengesetzt aus Mitgliedern, die über vertieftes Hintergrund- und Fachwissen aus den Bereichen Offizielle, Sport sowie dem allgemeinen Umfeld der Disziplin verfügen. Ergänzt wird das TK Reining/Western von einer Veterinärin oder einem Veterinär sowie den Kaderverantwortlichen respektive Equipenchefs.

Dabei setzen die Mitglieder ihr Fachwissen gezielt im TK ein. Die Umsetzung der Verbandsstrategie unter Wahrung der Ethik-Grundsätze, die Jahresplanung und die Bindegliedfunktion zwischen Sport und Swiss Equestrian gehören zu den vielfältigen Aufgaben, hinzu kommen diverse spezifische Aufgaben pro Bereich.

Im Bereich Sport ist dies beispielsweise die Koordination der Nachwuchsförderung, der Schweizermeisterschaften und internationaler Veranstaltungen oder die Bestimmung sportlicher Ziele und Förderung der Durchlässigkeit von der Basis zur Spitze in Zusammenarbeit mit den Regionalverbänden.

Im Bereich Offizielle geht es um die Aktualisierung und Anpassung der Disziplinenreglemente, das Lizenzwesen oder auch das Ausbildungs- und Prüfungswesen der Offiziellen.

Aufgaben aus dem Bereich des allgemeinen Umfeldes der Disziplin umfassen insbesondere Repräsentationspflichten oder die Koordination der Kommunikation. Auch die Beziehungspflege zu Sponsoren, Gönnervereinigungen, Pferdebesitzern und Grossveranstaltern gehört in diesen Bereich.

Eine Veterinärin oder ein Veterinär stellt die Wahrung des Wohlbefindens des Pferdes innerhalb der Disziplin sicher und berät das TK in allen veterinärmedizinischen Fragen. Aufklärungsarbeit zu Medikations- und Dopingthematik oder die Beratung von Kadermitgliedern – gemeinsam mit dem Equipentierarzt – ergänzen den Aufgabenbereich.

Das Technische Komitee Reining/Western arbeitet unter der Leitung der Sportmanagerin nicht-olympische Disziplinen und wird koordinativ und administrativ von der Geschäftsstelle von Swiss Equestrian unterstützt.

Details zu den vielschichtigen Aufgaben der Technischen Komitees sind im Organisationsreglement zu finden.