Einstieg in den Pferdesport

Sie überlegen, mit dem Reiten anzufangen? Schön! Aber wo fängt man eigentlich an? Und was braucht man zum Reiten?

Es ist ein unvergesslicher und magischer Glücksmoment, wenn ein Kind das erste Mal einem Pferd begegnet. Ein Traum, der wahr wird und alle Sinne erfasst. Diese einzigartige Verbindung zwischen Pferden und Kindern geht weit über das Erlernen von pferdesportlichen Kompetenzen hinaus und ist eine eigentliche Lebensschule: Sie fördert das Verantwortungsbewusstsein und vermittelt Werte wie Respekt, Geduld und Vertrauen.

Das Pferd ist viel mehr als ein Kamerad – es ist ein Vertrauter in jeder Lebenslage, ein Partner auf Abenteuer- und Entdeckungsreisen, ein wahrer Lehrmeister des Lebens. Durch die gemeinsam durchlebten Herausforderungen und Erfahrungen lernt das Kind sich selbst kennen und seinem Partner Pferd respektvoll zu begegnen. Denn mehr noch als ein Sport ist der Umgang mit dem Pferd eine wahre Lebensschule.

Entdecken Sie das «Lebensgefühl Pferd», unabhängig von Alter und Vorerfahrung. Denn in der Pferdewelt ist jede Begegnung zwischen einem Pferd und einem Menschen weit mehr als ein Augenblick. Es ist eine fantastische Entdeckungsreise zu sich selbst und seiner Umwelt.

Reitschulkarte der Schweiz

Reitschulen können ganz unterschiedliche Schwerpunkte haben und sich bei ihrem Unterricht auf Kinder oder Erwachsene spezialisieren oder den Umgang mit Ponys in den Vordergrund stellen, ohne die sportliche Betätigung in den Vordergrund zu stellen.

Die Reitschulkarte der Schweiz erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird laufend ergänzt und aktualisiert. Sie entstand in Zusammenarbeit mit den regionalen Pferdesportverbänden der Schweiz: Fédération Equestre Romande (FER), Federazione Ticinese Sport Equestri (FTSE), Verband Ostschweizerischer Kavallerie- und Reitvereine (OKV), Pferdesportverband Nordwest (PNW) und Zentralschweizerischer Kavallerie- und Pferdesportverband (ZKV).

Häufige Fragen

Der erste Schritt in die Pferdewelt ist oft mit vielen Fragen begleitet, die wir an dieser Stelle beantworten möchten. Wenn Sie weitere Auskünfte benötigen, kontaktieren Sie uns gerne info@swiss-equestrian.ch oder wenden Sie sich an eine Reitschule in Ihrer Umgebung.

  • Das ideale Alter, um mit dem Reiten zu beginnen, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes sowie die Verfügbarkeit geeigneter Lehrmethoden und Pferde. Viele Reitschulen bieten «Ponyzeit» schon für Kinder im Vorschulalter an. Hier geht es hauptsächlich darum, den Kindern den ersten Kontakt mit Pferden oder Ponys zu ermöglichen. Ab einem Alter von ca. 6–9 Jahren sind Kinder in der Regel bereit, regelmässig ihrem Niveau angepassten Reit- oder Voltigeunterricht zu nehmen. Ab etwa 10 Jahren sind Kinder normalerweise in der Lage, intensiveren Reitunterricht zu nehmen und sich auf spezifische Disziplinen zu konzentrieren. Sie haben oft die körperliche Stärke und die Aufmerksamkeitsspanne, um komplexere Techniken und längere Unterrichtsstunden zu bewältigen.

    Für Erwachsene gibt es keine Altersgrenze, um das Reiten zu lernen. Solange man körperlich fit ist und keine gesundheitlichen Einschränkungen hat, kann man in jedem Alter mit dem Reiten beginnen.

  • Die Kosten für Reitunterricht können stark variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Standort, der Art des Unterrichts, der Qualifikation des Reitlehrers und der Ausstattung des Reitstalls. Einzelunterricht (meist 45–60 Minuten) kostet meist zwischen 30 und 60 CHF. Hochqualifizierte Reitlehrer:innen oder spezialisierte Disziplinentrainer:innen können höhere Preise verlangen, oft 100 CHF oder mehr pro Stunde. Reitunterricht in kleineren oder grösseren Gruppen ist meist deutlich günstiger.

  • In den ersten Reitstunden lernt man zunächst den grundlegenden Umgang mit dem Pferd, sofern man das nicht schon vorher vermittelt bekommen hat. Man erfährt, wie man das Pferd bürstet und pflegt, wie man ihm Sattel und Zaumzeug anlegt. Man wird dabei stets von einer erfahrenen Fachperson begleitet. Wenn man dann das erste Mal auf dem Pferd sitzt, wird man an einem Strick oder einer Longe geführt und entwickelt ein Gefühl für die Balance auf dem Pferderücken – zunächst im Schritt, dann im Trab und schliesslich im Galopp. Schritt für Schritt erlernt man die Reittechnik und baut die Kraft und das Gleichgewicht auf, bis man schliesslich selbständig, also ohne Führperson, reiten kann. Bis dahin sind normalerweise mindestens 10 Unterrichtsstunden nötig. Bis dahin erfolgt der Unterricht meist in Einzellektionen oder höchstens Kleingruppen, um Reiter:in und Pferd individuell begleiten zu können.

  • Die gut geschulte Reitlehrerin oder der erfahrene Trainer geht beim Reitunterricht immer auf das individuelle Lerntempo der Reitschüler:innen ein und wählt auch das Lehrpferd entsprechend dem Können und der Mentalität der Lernenden aus. Es ist wärmstens empfohlen, für den Reitunterricht einen Helm, Handschuhe und allenfalls einen Rückenschutz zu tragen. Denn trotz aller Vorsicht und Erfahrung des Ausbilders hat man es beim Reiten mit einem Lebewesen zu tun, das sich auch mal erschrecken und zur Seite springen kann. Wenn die Reiterin bzw. der Reiter da das Gleichgewicht verliert und aus dem Sattel rutsch, geht die Landung im weichen Sand meist glimpflich aus. Gut ausgebildet Lehrpersonen wie beispielsweise J+S-Leiter werden entscheidend dazu beitragen, dass der Reitunterricht möglichst sicher gestaltet wird.

Ethik

Die Ethik gehört zu den vier Grundpfeilern von Swiss Equestrian – nebst dem Breitensport, dem Spitzensport und den Dienstleistungen. Swiss Equestrian versteht unter Ethik das faire Verhalten gegenüber dem Pferd und den Mitmenschen im weitesten Sinne. Fehlverhalten geschehen oft aus mangelndem Wissen, weshalb die Aus- und Weiterbildung ebenfalls fester Bestandteil des Ethikbegriffs von Swiss Equestrian ist. Mehr dazu erfahren Sie im «Campus».

Integrity – gegen Missstände im Schweizer Sport

Das Sportparlament hat am 26.11.2021 mit einstimmigem Beschluss das Ethik-Statut verabschiedet. Per 3.1.2022 hat damit die unabhängige Melde- und Untersuchungsstelle für Ethik-Vorfälle im Schweizer Sport – Swiss Sport Integrity – ihren Betrieb aufgenommen. Die Schweizer Sportverbände haben ein klares Signal gegeben, dass sie das Wohl und den Schutz der Athlet:innen und aller im Sport tätigen Personen ins Zentrum stellen!

Die Melde- und Untersuchungsstelle von Swiss Sport Integrity behandelt Meldungen unabhängig, vertraulich und auf Wunsch anonym. Alle Personen, die ethische Vorfälle im Sport beobachten, erleben oder davon Kenntnis erlangen, sind angehalten, dies schnellstmöglich bei Swiss Sport Integrity zu melden. Personen mit Aufsichtsfunktion im Sport (z.B. Trainer:innen, Betreuende, Vorgesetzte) haben darüber hinaus eine Meldepflicht. Swiss Sport Integrity ist unter www.sportintegrity.ch und unter der Telefonnummer 031 550 21 31 erreichbar.

  • Als Athlet:in bist Du ebenfalls dem Ethik-Statut angeschlossen. Damit geniesst Du den bestmöglichen Schutz, gehst aber auch Verpflichtungen ein.

    Athlet:innen

    • unterstehendem Ethik Statut. Ethikverstösse sind untersuch- und sanktionierbar.
    • sind zur Mitwirkung bei Untersuchungen verpflichtet.
    • können Erstberatungen in Anspruch nehmen.
    • erhalten als meldende Personen bestmöglichen Schutz.
    • achten darauf, dass persönliche Betreuende / Sponsoren ebenfalls dem Ethik Statut unterstellt sind.

    * Wenn Du als Athlet:in mit persönlichen Betreuenden oder Sponsoren zusammenarbeitest, so halten wir Dich dazu an, in den entsprechenden Vereinbarungen den Anschluss an das Ethik-Statut oder gleichwertige Ethik-Prinzipien einzufordern. Dazu stellt euch Swiss Olympic einen Musterbaustein zur Verfügung.

  • Als Trainer:in bist Du ebenfalls dem Ethik-Statut angeschlossen. Damit geniesst Du den bestmöglichen Schutz, gehst aber auch Verpflichtungen ein.

    Trainer:innen

    • unterstehen dem Ethik-Statut. Ethikverstösse sind untersuch- und sanktionierbar.
    • sind zur Mitwirkung bei Untersuchungen verpflichtet.
    • können Erstberatungen in Anspruch nehmen.
    • erhalten als meldende Personen bestmöglichen Schutz.
    • haben eine Fürsorgepflicht bei durch sie betreuten, minderjährigen Sportler:innen.
    • müssen erkannte Ethikverstösse melden.
  • Wenn Sie als erziehungsberechtigte Person einer Athletin bzw. eines Athleten mit persönlichen Betreuenden oder Sponsoren zusammenarbeiten, so empfehlen wir nachdrücklich, in den entsprechenden Vereinbarungen den Anschluss an das Ethik-Statut oder gleichwertige Ethik-Prinzipien einzufordern. Dazu stellt Swiss Olympic einen Musterbaustein zur Verfügung.

    Als Elternteil oder erziehungsberechtigte Personen können Sie einen wesentlichen Teil dazu beitragen, um das Wohlergehen aller im Sport tätigen Personen ins Zentrum zu stellen: Wir alle sind gefordert hinzuschauen und zu handeln. Denn wer wegschaut, toleriert und unterstützt stillschweigend Ethik-Vorfälle im Sport. Wenn Sie oder Ihr Kind sich in einer Situation unwohl fühlen, sprechen Sie darüber! Vielen Dank.

  • Swiss Equestrian bekennt sich vorbehaltlos zu einem sicheren, fairen und dopingfreien Sport und unterstützt die Arbeit der Stiftung Swiss Sport Integrity. Als Mitarbeitende:r bist Du ebenfalls dem Ethik-Statut angeschlossen. Damit geniesst Du den bestmöglichen Schutz, gehst aber auch Verpflichtungen ein.

    Mitarbeitende

    • unterstehen dem Ethik-Statut. Ethikverstösse sind untersuch- und sanktionierbar.
    • sind zur Mitwirkung bei Untersuchungen verpflichtet.
    • können Erstberatungen in Anspruch nehmen.
    • erhalten als meldende Personen bestmöglichen Schutz.
    • haben eine Fürsorgepflicht bei durch sie betreuten, minderjährigen Sportler*innen.
    • müssen erkannte Ethikverstösse melden.