Die Umsetzung der Strategie 2030 von Swiss Equestrian schreitet gezielt voran. In den vergangenen Monaten wurden in sämtlichen Geschäftsbereichen von Swiss Equestrian die Meilensteine gesetzt und die dazu gehörenden Massnahmen erarbeitet. Die Umsetzung in den Arbeitsgruppen, den Technischen Komitees und den Kommissionen hat begonnen.
Reglementsanpassungen im Vierjahresrhythmus ab 2025
Seit Mitte März 2024 befasst sich die Arbeitsgruppe «Reglementsanpassung» mit Vertreterinnen und Vertretern von Swiss Equestrian, der Reglementskommission und der Technischen Komitees mit der Frage, wie der Anpassungsprozess der Disziplinenreglemente optimiert werden kann. Dabei wurden die Rollen der verschiedenen involvierten Gremien – Technisches Komitee (TK), Fachkommission (FAKO), Reglementskommission (REGLKO) und Vorstand – definiert und die Abläufe festgelegt. Ab 2025 können Anträge für Reglementsanpassungen von den Mitgliederverbänden oder dem betreffenden TK eingegeben werden. Abschliessend entscheidet das TK der betroffenen Disziplin. Neu werden drei Arten von Erlassen unterschieden: Reglemente, Richtlinien und Projekte. Die Reglemente bilden den rechtlichen Rahmen als Grundlage für die Disziplin. Richtlinien enthalten Hinweise, Ausführungsbestimmungen und Empfehlungen für die Umsetzung der Reglemente und Projekte dienen dazu, Neuerungen im Rahmen einer Pilotphase einzuführen und zu testen.
Ab 2025 werden die Reglemente im Rhythmus von vier Jahren angepasst, Richtlinien alle zwei Jahre. Dringliche Änderungen an den Erlassen, beispielsweise Anpassungen im Zusammenhang mit dem Tierschutzrecht sowie an Vorgaben von Swiss Olympic oder der FEI, sind sowohl bei den Reglementen als auch bei den Richtlinien laufend möglich. Projekte können im Jahresrhythmus eingeführt werden und haben eine maximale Laufzeit von zwei Jahren. Die Reglemente der Disziplinen Springen, Voltige und Fahren werden 2025 angepasst mit Inkrafttreten per 1. Januar 2026, Concours Complet, Dressur und Para-Dressur 2026 per 1. Januar 2027, Reining, Endurance und Vierkampf 2027 per 1. Januar 2028.
Weiterentwicklung der Disziplinen: Analyse des Wettkampfsports unabdingbar
Damit in den Disziplinen neuen Formate, Reglementsanpassungen und Massnahmen erarbeitet werden können, ist eine vertiefte Analyse unabdingbar. Swiss Equestrian hat dahingehend eine umfassende Analyse der Daten der vergangenen Jahre vorgenommen.
Global lässt sich beispielsweise sagen, dass die Zahl der Starts in der Schweiz zwar zurückgegangen ist, nun aber seit 2022 stabil bleibt. Die Auslandstarts haben hingegen nicht wie angenommen zugenommen, sondern sind seit 7 Jahren stabil. Diese statistischen Auswertungen ermöglichen viele weitere detaillierte Analysen im Bereich des Wettkampfsports.
Die Erkenntnisse dieser Analyse fliessen nun in die Arbeiten der Technischen Komitees der Disziplinen ein, die auf dieser Grundlage Massnahmen erarbeiten. Die Ziele dieser Arbeiten sind definiert: mehr Menschen für den Sport begeistern, vorhandene Bedürfnisse abdecken und die Anzahl Starts erhöhen. Erste Vorschläge werden im Herbst 2024 präsentiert.
Finanzielle Situation geklärt
Im Verfahren der Mehrwertsteuer-Forderungen beim Sport- und Basisfranken hat das Bundesgericht entschieden – zu Ungunsten von Swiss Equestrian. Dies bedeutet, dass rückwirkend die Mehrwertsteuer auf den Sport- und Basisfranken erhoben wird. Dies hat zur Folge, dass Swiss Equestrian den Mehrwertsteuerbetrag, welcher seit 2014 angefallen ist, dem Bund schuldet. Damit sich Swiss Equestrian künftig auf gesunde Finanzen stützen kann, wird die Mehrwertsteuer ab 2025 erhoben.
Weiter informierte Michel Sorg, CEO von Swiss Equestrian, dass der Budgetprozess angepasst und überarbeitet wurde und hielt fest: «Wir können nicht mehr Geld ausgeben, als wir einnehmen. Wir werden weiterhin gezielt in den Breitensport und den Spitzensport wie auch in die Nachwuchsförderung und Digitalisierung investieren. Die Marke Swiss Equestrian Friends wird dank unseren treuen Partnern fremdfinanziert.»
Weiterbildung mit Swiss Equestrian Forum
Die Aus- und Weiterbildung gehört zu den Schwerpunkten der Strategie 2030 von Swiss Equestrian. Am 7. und 8. Februar 2025 wird im Haus des Sports in Ittigen (BE) das Swiss Equestrian Forum stattfinden. Eingeladen sind am ersten Tag die Veranstalter von Turnieren in der Schweiz aller Disziplinen. Am zweiten Tag fokussiert sich Swiss Equestrian auf die Offiziellen des Schweizer Pferdesports, welche im Rahmen von spezifischen Modulen weitergebildet werden. Darüber hinaus wird Swiss Equestrian über die Fortschritte bei verschiedenen Projekten informieren und seine Vision der künftigen Entwicklung dieser Bereiche präsentieren.
Reining/Western und Zuchtverbände bei Swiss Equestrian
Swiss Equestrian festigt seine Position als Kompetenzzentrum für das Pferd in der Schweiz, gemäss der Vorgabe aus der Strategie 2030. In diesem Zusammenhang konnten in zwei Kernbereichen weitere Fortschritte erzielt werden.
Im Bestreben, eine Disziplin Reining/Western innerhalb von Swiss Equestrian zu schaffen, wurde die Zusammenarbeitsvereinbarung mit entsprechendem Zusatz zur Gebührenordnung von Swiss Equestrian sowie Entwürfe der Regelwerke der einzelnen Westernverbände im Juli vom Vorstand gutgeheissen. Im Frühjahr 2025 werden die Westernverbände darüber befinden. Die Mitgliederversammlung von Swiss Equestrian wird im kommenden Frühling über die überarbeitete Gebührenordnung befinden.
Im Weiteren haben die Mitglieder des Verbands Schweizerischer Pferdezuchtorganisationen (VSP) grünes Licht gegeben für die Gründung einer Kommission Pferdezuchtverbände unter dem Dach von Swiss Equestrian. An der Mitgliederversammlung vom kommenden November wird Swiss Equestrian darüber befinden, der VSP bis Ende November. Parallel werden die Mitglieder dieser Kommission über die Plattform jobs.swiss-equestrian.ch rekrutiert, damit die Kommission per 1. Januar 2025 die Arbeit aufnehmen kann.
Nächste Termine
Die Herbstmitgliederversammlung findet am 9. November 2024 in Bern statt, die nächste Präsidentenkonferenz am 19. Februar 2025 ebenfalls in Bern.
