«Die Schweizermeisterschaft hat für mich einen sehr hohen Stellenwert»

Gianluca Agustoni ist seit diesem Jahr der Kaderverantwortliche für den gesamten Spring-Nachwuchs. Im Vorfeld der Schweizermeisterschaft, die vom 13. bis 17. August 2025 in Kappelen-Lyss (BE) stattfindet, spricht der sympathische Tessiner über den Stellenwert dieses Turniers für den Nachwuchs.

Gianluca Agustoni als Fahnenträger an der Eröffnungsfeier der Europameisterschaft 2025 in Riesenbeck | © Sportfot

Wer Gianluca Agustoni auf den Turnierplätzen mit seinen Nachwuchsreiterinnen und -reitern sieht, der weiss: er denkt für sie mit, ist für sie da und freut sich über den Erfolg jedes einzelnen. Zuletzt durfte er an der Europameisterschaft in Riesenbeck (GER) in seiner ersten Saison im Amt als Nachwuchskaderverantwortlicher und Equipenchef bereits zwei Bronzemedaillen feiern: mit dem Children-Team und dem Children-Reiter Noah Philips-De Vuyst. Das nationale Saison-Highlight ist für ihn die anstehende Schweizermeisterschaft in Kappelen-Lyss, wo die Elite- und die Nachwuchsreiterinnen und -reiter gleichzeitig um die nationalen Medaillen reiten werden. Im Gespräch gibt Gianluca Agustoni Einblicke in seine Arbeit und seine Philosophie.

Gianluca Agustoni, die Schweizermeisterschaft in Kappelen-Lyss ist auch ein Sichtungsturnier im Hinblick auf die Kaderselektion für 2026. Welchen Stellenwert hat die Schweizermeisterschaft für dich als Kaderverantwortlicher? Entdeckst du an einem solchen Turnier auch Talente, die du bisher nicht auf dem Radar hattest?

Die Schweizermeisterschaft hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Sie ist nicht nur ein Titelkampf, sondern auch ein wichtiger Gradmesser für die Entwicklung unserer Nachwuchs- und Elitereiter. An einem solchen Turnier sehe ich die Sportlerinnen und Sportler unter Wettbewerbsdruck – das zeigt viel über ihren Charakter, ihre Vorbereitung und ihr Potenzial. Es kommt durchaus vor, dass ich Reiterinnen und Reiter entdecke, die bisher noch nicht im Förderkader sind, aber durch eine starke Leistung ins Blickfeld rücken. Eine solche Plattform ist entscheidend, um das Team von morgen frühzeitig erkennen zu können.

Dieses Jahr findet die Schweizermeisterschaft der Nachwuchskategorien gleichzeitig und am gleichen Ort statt wie jene der Elite. Ist das eine zusätzliche Motivation für die jungen Talente?

Ja, definitiv. Für die Nachwuchsreiterinnen und -reiter ist es etwas Besonderes, im gleichen Rahmen wie die Elite zu starten. Sie können hautnah miterleben, wie sich die besten Reiterinnen und Reiter des Landes vorbereiten und präsentieren – das wirkt motivierend und inspirierend zugleich. Es schafft ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl und zeigt den Jugendlichen sehr direkt, wohin ihr Weg führen kann, wenn sie konzentriert und engagiert arbeiten.

Welchen Tipp kannst du den jungen Springreiterinnen und Springreitern geben, um an der Schweizermeisterschaft erfolgreich zu sein?

Mein wichtigster Tipp: den Fokus behalten und das eigene Pferd wirklich gut kennen. Oft entscheidet nicht nur das technische Können, sondern auch das Zusammenspiel und das Vertrauen zwischen Reiter und Pferd. Eine gute Vorbereitung, eine klare Strategie für den Parcours und die Fähigkeit, unter Druck ruhig zu bleiben, machen den Unterschied. Und vor allem: Jede Erfahrung nutzen – unabhängig vom Ergebnis. Wer daraus lernt, wird langfristig erfolgreich sein.

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