Thierri Wagner wurde relativ spät für dieses Championat nachselektioniert, da er für die ursprünglich selektionierte Swiss Equestrian Top Talent Géraldine Straumann, die nächste Woche bei der Europameisterschaft der Elite einen Startplatz erhalten hat, nachrücken konnte. Dieses Timing hätte Thierri belasten können, doch für den 19-Jährigen überwiegt die Freude: «Mich hat die spätere Nominierung eher zusätzlich motiviert als unter Druck gesetzt.» Diese Grundeinstellung beobachtet der Equipenchef Gianluca Agustoni ganz allgemein in seinen Teams: «In Riesenbeck ist die Stimmung in der gesamten Delegation ausgezeichnet. Wir sind alle motiviert und uns der Verantwortung bewusst, die auf unseren Schultern lastet. Gleichzeitig sind wir stolz, unser Land bei einem so wichtigen Turnier vertreten zu dürfen.»
Bei den Vorbereitungen hat Thierri nichts auf den Kopf gestellt, sondern nur kleine Anpassungen vorgenommen, um für das Championat in optimaler Verfassung zu sein, wie er erklärt: «Speziell für die Europameisterschaft haben wir den Fokus auch etwas auf die Kondition meiner Stute Cookie gelegt, da es doch einige anspruchsvolle Runden sind, die sie gehen muss. Mental versuche ich einfach, unserem gewöhnlichen Ablauf und unserem System zu vertrauen, um den Fokus zu bewahren.» Gianluca Agustoni sorgt daneben für Ausgeglichenheit: «Als Equipenchef muss man motivieren, wenn es nötig ist, und bremsen, wenn die Begeisterung überhandnimmt.»
Über seine 9-jährige Stute spricht Thierri mit viel Zuneigung: «Cookie ist mit ihren 9 Jahren eines der jüngeren Pferde hier am Start, jedoch kämpft sie immer super mit und versucht immer, ihr Bestes zu geben. Im Umgang ist sie sehr ausgeglichen und auch etwas verspielt. Sie merkt aber immer, wenn es ernst wird, und ist dann sehr fokussiert.»
Der Stolz, die Schweizer Farben vertreten zu dürfen, ist beiden gemein. «Das motiviert mich umso mehr, mein Bestes zu geben», beteuert Thierri. Und Gianluca Agustoni ergänzt: «Es insgesamt eine gute Delegation. Es ist klar, dass man nicht automatisch gute Ergebnisse erzielt, selbst wenn man wertvolle Paare aufstellt – ein bisschen Glück gehört immer dazu.»
Und bei allem Fokus gehört auch eine Prise Leichtigkeit dazu. So schmunzelt Gianluca Agustoni, wenn er von den Vorbereitungen seiner Teams erzählt: «Ich habe bemerkt, dass die neue Generation von Reitern sehr auf ihr Aussehen achtet. Sie legen besonders viel Wert auf ihre Frisuren… Fast mehr als unsere Reiterinnen!»
