Junge Talente auf dem Weg zu kompletten Athleten

Vierzehn Top Talents haben im Rahmen des Nachwuchsförderungsprogramms Swiss Equestrian Talents die Möglichkeit, eine umfassende Ausbildung zu absolvieren, die sie nicht nur zu noch besseren Reiterinnen und Reitern macht, sondern alle Aspekte abdeckt, die sie auf ihrem Weg in den Spitzensport benötigen. Wie wichtig und vielseitig dieser Lernprozess ist, zeigte die Swiss Equestrian Top Talents Week, die vom 30. Oktober bis am 3. November in IENA Avenches stattfand.

© Swiss Equestrian

Die Köpfe der vierzehn jungen Talente rauchen, als sie aus dem Gebäude des pferdemedizinischen Instituts ISME in Avenches strömen. Angeregt unterhalten sie sich über Sehnenverletzungen und Pulsmessung beim Pferd. Sie betrachten ihre Pferde ab sofort mit anderen Augen, denn in den Lernmodulen der Swiss Equestrian Top Talents Week wurde ihnen von Pferdefachtierärzten viel Wissen rund um die Pferdegesundheit vermittelt, das sie nun in ihren Alltag einbinden können.

Ob Anatomie, Fütterung oder Hufbalance – der Partner Pferd, der unseren Sport so einzigartig macht, soll optimal betreut sein, damit er seine Bestleitung abrufen kann. Dies zu erkennen, gehört zum Erfolg von Pferdesportlern genauso dazu, wie die fundierte Ausbildung rund um das Thema Kommunikation und Medien oder die Ethikfragen im Zusammenhang mit dem Pferdesport. Deshalb wurden all diese Aspekte an der Top Talents Week behandelt, und dies von renommierten Fachleuten wie den Tierärzten des ISME Milena Scheidegger, Alessandra Ramseyer und Dominik Burger, der Tierärztin der Pferdeklinik Niederlenz Antonia Müller, dem Hufschmied Julien Houser mit Tierarzt Christian Struchen, der Kommunikationsfachfrau Cornelia Schmid, der Tierärztin und Fütterungsexpertin Christina Wessling oder dem Tierarzt und Ethiker Professor Michael Weishaupt.

Auch das disziplinenübergreifende Reittraining war für die Top Talents eine grosse Bereicherung, um den Horizont zu erweitern und neue Inputs für das Training einzuholen, mit Pether Markne für Flatwork und Springtraining, Oliver Oelrich für die Dressur und Peter Hasenböhler für die Geländehindernisse. Jedes Training aller Reiter wurde von der Schweizer Firma Alogo Analysis analysiert. Die Reiterinnen und Reiter der drei Disziplinen nahmen jeweils auch an den Trainings der anderen Disziplinen teil. Jeder wurde von den erfahrenen Ausbildern dort abgeholt, wo er stand.

In unvergesslicher Erinnerung wird auch der Besuch des Circus Knie bleiben, wo sich die Top Talents vor der Vorstellung exklusiv mit Fredy Knie jun. und mit Ivan Knie über die Ausbildung und das Wesen der Pferde austauschen konnten und einen Einblick hinter die Kulissen erhielten und anschliessend die Vorstellung geniessen konnten.

Das Top Talent der Vielseitigkeit Anna Ilg bringt es auf den Punkt: «Der interdisziplinäre Austausch während dieser Woche war spannend. Es war toll, mit Experten der einzelnen Disziplinen zu trainieren, und die Lernmodule haben bei mir Wissenslücken geschlossen. Daraus kann ich viel Inspiration und praktisches Wissen mitnehmen.»

Auch der Top-Talent-Springreiter Léon Pieyre ist begeistert: «Was wir diese Woche erlebt haben, ist unbeschreiblich und eine riesige Chance für uns alle. Mit Trainern der anderen Disziplinen und nach anderen Methoden zu arbeiten, war inspirierend. Mein persönliches Highlight war die Einführung ins Geländereiten mit den Crosstrainern und das Modul von Hufschmied Julien Houser, der mit so viel Leidenschaft seinen Beruf ausübt und sein Wissen weitergibt.»

Die Dressurreiterin Robyn Graf erzählt mit leuchtenden Augen: «Die Strukturen eines Pferdebeins an einem echten Präparat sehen zu dürfen, war ein Highlight, auch wenn ich mich zuerst überwinden musste, hinzusehen. Ich verstehe nun viel besser, wie die Anatomie funktioniert. Auch die Informationen zum Doping waren sehr spannend und lehrreich. Und besonders schön war, auch einmal mehr Zeit mit allen Top Talents zu verbringen und Neues auszuprobieren.»

Der CEO von Swiss Equestrian und Projektleiter von Swiss Equestrian Talents Michel Sorg zieht ebenfalls eine positive Bilanz der Top Talents Week: «Für die Top Talents waren diese fünf Tage eine enorme Bereicherung dank den Reittrainings und den Lernmodulen, die von anerkannten Fachleuten vermittelt wurden. Die Reiterinnen und Reiter konnten sich in Bereichen weiterbilden, die für ihre Karriere entscheidend sind. Unser Ziel ist, sie zu Botschaftern von morgen zu machen. Dazu braucht es eine gezielte Ausbildung, die sie zu kompletten Athleten und vor allem zu echten Pferdemenschen macht. Auf diesem Weg war die Top Talents Week ein wichtiger Meilenstein. Eine der grossen Stärken des Programms ist der disziplinenübergreifende Ansatz, der an der Top Talents Week mit einem unglaublichen Teamgeist gelebt wurde. Das war nicht nur eine Ausbildungswoche, sondern auch ein unvergessliches zwischenmenschliches Erlebnis.»

Nach den positiven Erfahrungen im ersten Jahr wird das Förderprogramm Swiss Equestrian Talents, das von Swiss Equestrian und der Familie Straumann partnerschaftliche geführt wird, 2025 fortgesetzt und weiterentwickelt.