SM Springen Elite | «Ich habe noch Platz in meinem Medaillenschrank»

Die Schweizermeisterschaft Springen Elite findet am 14.–18. August 2024 auf der Anlage des Elite-Kaderreiters Niklaus Schurtenberger statt. Der Gastgeber ist dabei nicht nur OK-Präsident, sondern reitet selbst mit im Final. Der unaufhaltsame Seeländer im Gespräch mit Swiss Equestrian.

Die Gastgeber der Schweizermeisterschaft Springen Elite: Karin und Niklaus Schurtenberger mit Spitzenpferd C Steffra. | © Swiss Equestrian

Niklaus Schurtenberger, wie bringt man die beiden Rollen als OK-Präsident und Mitkonkurrent der Schweizermeisterschaft Springen Elite unter einen Hut?

Man muss klar fokussieren und priorisieren. Als Athlet ist die nationale Meisterschaft für mich immer ein wichtiger Höhepunkt der Saison. Diesem möchte ich auf unserer Anlage im Berner Seeland einen würdigen Rahmen bieten. Der Anlass soll aber nicht nur sportlich ein Highlight sein, sondern auch zum Familienevent werden. Ich habe ein gutes Team um mich und werde insbesondere auch von meiner Frau Karin stark unterstützt. Die Organisation nimmt viel Zeit in Anspruch, deshalb habe ich in den letzten Wochen mein Training nur noch auf mein Spitzenpferd C-Steffra fokussiert. Diese Stute werde ich auch an der Schweizermeisterschaft reiten. Das ist nur möglich, weil ich auch im Stall und beim Beritt ein hervorragendes Team um mich habe.

Was ist dein sportliches Ziel an dieser Schweizermeisterschaft?

Ich habe noch Platz in meinem Medaillenschrank! Zwei Farben an SM-Medaillen habe ich bereits in seiner Sammlung: Bronze von 2012 mit Fardon in Schaffhausen (SH) sowie Silber von 2017 mit Quasimodo in Humlikon (ZH) und ebenfalls Silber von 2020 mit Quincassi erneut in Humlikon (ZH). An einer Schweizermeisterschaft mit dem anspruchsvollen Format mit Longines Championship Series während der Saison, SM-Qualifikationsprüfung am Freitag und SM-Finalprüfung am Sonntag ist alles möglich. Mit C-Steffra, die mir von den Besitzern Michaela und Sascha Rikart zur Verfügung gestellt wird, verfüge ich über ein herausragendes Pferd. Nach dem CHI Genf im Dezember 2023 habe ich der Stute eine Pause gegönnt und sie dann sorgfältig wieder aufgebaut. Jetzt ist sie topfit und ich freue mich, sie an der Schweizermeisterschaft zu reiten. Ich war dieses Jahr an allen Etappen der Longines Championship Series, an denen ich gestartet bin, klassiert – an der letzten Etappe in Gossau (SG) wurde ich mit C Steffra Zweiter. Das stimmt mich optimistisch für den Final.

Was macht eure Schweizermeisterschaft besonders?

Für Karin und mich war es von Anfang an wichtig, dass der Anlass nicht der Elite vorbehalten ist. Wir haben so viele treue Reiterinnen und Reiter in der Region, die jedes Jahr an unseren nationalen Concours kommen. Ihnen wollten wir auch dieses Jahr und im Rahmen der Schweizermeisterschaft Startmöglichkeiten bieten. Deshalb haben wir 18 verschiedene Prüfungen ausgeschrieben, auch auf Niveau B/R90 oder R/N100. Das passt auch zu unserer Philosophie, dass die Schweizermeisterschaft nicht nur ein Sporthighlight, sondern auch ein Familienevent sein soll. Der Eintritt ist an allen Tagen kostenlos, inklusive der Abendunterhaltung im Partyzelt. Und mit der Ladenstrasse im Ausstellerzelt findet man auch einen schönen Zeitvertrieb zwischen den Prüfungen. Es war uns eine Herzensangelegenheit, dass unser Event für alle etwas zu bieten hat, vom eingefleischten Sportfan bis zur Familie mit pferdebegeisterten Kindern, die sonst kaum Kontakt zur Pferdewelt haben.