Der Schweizer Fahrer erlebt derzeit eine besonders intensive Phase. Nach der WM der Zweispänner vom 20. bis 24. August in Beekbergen (NED) steht er bereits wieder am Start: vom 28. bis 31. August an der Schweizer Meisterschaft der Zweispänner in Céligny (GE).
An den Weltmeisterschaften in Beekbergen zeigte er die beste Schweizer Leistung mit einem ausgezeichneten 5. Rang, gekrönt von einem grossartigen Sieg in der Hindernisfahrt, wo er als Einziger den doppelten Nuller in der Zeit schaffte. Mit diesem Resultat kann er die Schweizermeisterschaften mit viel Zuversicht und Ambition angehen.
Sie sind beruflich stark eingespannt als Landwirt und Unternehmer. Wie schaffen Sie es, das mit dem Training auf Spitzensportniveau zu vereinbaren?
Das ist eine grosse Herausforderung. Zeit ist immer die knappste Ressource. Ich muss meinen Landwirtschaftsbetrieb und die damit verbundenen Aufgaben führen und gleichzeitig Zeit für das Fahren und das Training finden. Das ist eine tägliche Herausforderung, weil die Zeit ständig fehlt. Man muss lernen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und akzeptieren, dass alles sehr viel Energie und Disziplin erfordert.
Wie sah Ihre spezifische Vorbereitung auf diese beiden Meisterschaften aus?
Die Vorbereitung basiert auf einer langen Aufbauarbeit. Man muss die mentale und körperliche Verfassung der Pferde Schritt für Schritt, Saison für Saison, aufbauen. Ziel ist es, sie allmählich auf das geforderte Niveau zu bringen, immer unter Berücksichtigung ihres eigenen Rhythmus. Für diese beiden Meisterschaften lag der Fokus besonders auf Konstanz und Ausgeglichenheit des Gespanns. Gleichzeitig versucht man, die Pferde so auszuwählen, dass sie gut zusammenpassen und als Team Fortschritte machen.
Welche Ziele haben Sie sich für die Weltmeisterschaft und die Schweizermeisterschaft gesetzt?
An der Weltmeisterschaft ging es in erster Linie darum, Erfahrung zu sammeln, aber natürlich auch um eine gute Leistung. Besonders gefreut hat mich die Medaille im Hindernisfahren, wo ich als Einziger den Doppel-Nuller - fehlerfrei und in der Zeit - geschafft habe. Das war ein grosser Moment. Für die Schweizermeisterschaft ist das Ziel, diese Entwicklung zu bestätigen und die Stärke des Gespanns über alle Disziplinen hinweg zu zeigen.
Welche Pferde gehören derzeit zu Ihrem Gespann, und nach welchen Kriterien wählen Sie aus?
Eine der Stützen meines Gespanns ist Mooshof Laika. Sie ist eine fleissige und kraftvolle Stute mit einem echten Kämpferherz. Gleichzeitig hat sie auch ihre kleine „Prinzessinnen“-Seite, mit der man umgehen muss – doch genau diese Mischung aus Energie, Charakter und Persönlichkeit macht sie so wertvoll.
Mit ihr durfte ich in den letzten Saisons grosse Erfolge feiern: Vize-Weltmeister 2023, Schweizermeister 2024 im Zweiergespann sowie mehrere internationale Siege, unter anderem in Lähden und Stadl Paura.
Ganz allgemein hängt die Wahl der Pferde von der jeweiligen Disziplin ab: Manche eignen sich besser für die Dressur, andere für den Marathon oder die Hindernisfahrt. Entscheidend ist, dass sie gut zusammenpassen. Die Harmonie im Gespann und die gemeinsame Weiterentwicklung der Pferde bilden die Grundlage jeder Leistung.
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