«Wenn Chelsea mir vertraut, gibt er alles»

ROAD TO AVENCHES. Wenn am 7. September 2025 die Schweiz im Final der Longines EEF Series in Avenches einreitet, wird Gaëtan Joliat im Team sein. Der talentierte 20-jährige Springreiter spricht im Interview über die Bedeutung dieser prestigeträchtigen Prüfungsreihe und über sein Spitzenpferd Chelsea Z.

Gaëtan Joliat mit Chelsea Z an der Longines EEF Series in Bratislava/Samorin | © EEF/ Jan Vlcek @equifo.cz

Zehn Nationen haben sich über die verschiedenen Etappen der Longines EEF Series für den Final am CSIO4* Avenches qualifiziert. Neben der Schweiz sind dies Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Spanien und Schweden. Für das Schweizer Team setzt Equipenchef Peter van der Waaij unter anderem auf Gaëtan Joliat, der im internationalen Nachwuchs-Springsport in den vergangenen Jahren durch sein grosses Talent aufgefallen ist. Nach der Teilnahme an den beiden Etappen der Longines EEF Series am CSIO3* Gorla Minore (ITA) und am CSIO3* Bratislava/Samorin (SVK) bedeutet die Teilnahme am Final auf 4-Sterne-Niveau ein weiter sportliche Challenge für ihn.

Gaëtan Joliat, was bedeutet die Teilnahme am Final der Longines EEF Series in Avenches für deine Sportkarriere?

Für mich ist diese Selektion die Belohnung für die gute Arbeit in diesem Jahr und in den Jahren davor. Es war schon grossartig, in meinem Alter Etappen der Longines EEF Series reiten zu können, aber am Final dabei zu sein, ist absolut genial. Es zeigt, dass man an mich glaubt für so wichtige Turniere.

Ist die Longines EEF Series für dich ein Sprungbrett, um das nächsthöhere Turnierlevel zu erreichen? 

Für mich ist es auf jeden Fall ein Sprungbrett. Dank der Longines EEF Series kann ich an tollen Turnieren mit höheren und technischeren Parcours teilnehmen, mich mit erfahreneren Reiterinnen und Reitern messen, von ihnen lernen und mich mit ihnen Austauschen sowie Kontakte für die Zukunft knüpfen.
Mit der Finalteilnahme wird ausserdem meine Sichtbarkeit in den Medien erhöht und wenn dann auch noch gute Resultate folgen, ist sie eine riesige Chance für meine sportliche Zukunft.

Ist es eine zusätzliche Motivation für dich, dass der Final in der Schweiz, sozusagen vor deiner Haustür stattfindet?

Ich reite sehr gerne vor Publikum und wenn es noch dazu das heimische Publikum ist, möchte ich noch mehr zeigen, was in mir steckt. Der Final in der Schweiz ist aber auch deshalb toll, weil wir in unserem Land wirklich gute Reiterinnen und Reiter haben, die in Avenches eine ganz besondere Bühne erhalten.
Der Turnierplatz, das IENA Avenches, ist für mich wirklich «um die Ecke»: Der Stall «Les Verdets», wo meine Pferde zu Hause sind, ist nur rund 30 Kilometer entfernt.

Wo wir gerade bei den Pferden sind: Welches Pferd wirst du für den Final der Longines EEF Series satteln?

Wenn alles gut geht, werde ich Chelsea Z (Besitzer: Olivier de Coulon) am Final reiten. Er ist ein sehr sensibles Pferd mit unglaublicher Qualität und schier grenzenlosem Springvermögen. Vom Charakter her ist fast ein bisschen wie eine Stute, obwohl er ein Wallach ist. Aber wenn er beschlossen hat, irgendetwas nicht zu tun, dann versucht er alles, um seinen Kopf durchzusetzen. Er ist sehr intelligent und schlau, und er erkennt sehr genau, welchen Menschen er vertrauen kann und welchen nicht. Wenn er mir aber vertraut, dann gibt er alles für mich.

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