Schweizer Dressur-Team enttäuscht an der Europameisterschaft

Die Schweiz ist mit ehrgeizigen Zielen an die Europameisterschaft der Dressur-Elite in Crozet (FRA) gereist. Im Viereck blieben die Reiterinnen jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück und beendeten die Teamwertung auf dem 11. Platz. Keine Schweizer Reiterin konnte sich für den Grand Prix Spécial qualifizieren.

Beste Schweizerin im Grand Prix: Charlotta Rogerson mit Bonheur de la Vie | © Dirk Caremans

Trotz der sorgfältigen Vorbereitung des gesamten Teams mit Delia Eggenberger mit Santa Maria (Besitzerin: Isabelle Ros) Charlotte Lenherr mit Dettori (Besitzer: Carolin Van Mourik und Rob Van Ruitenbeck), Jessica Neuhauser mit Rockson (Besitzerin: Hildegard M. Riedmaier) und Charlotta Rogerson mit Bonheur de la Vie (Besitzer: Charlotta und James Rogerson) ging die Europameisterschaft der Dressur-Elite im französischen Crozet für die Schweiz früher zu Ende als erhofft. Das ist eine herbe Enttäuschung für alle.

Als beste Schweizerin platzierte sich Charlotta Rogerson mit Bonheur de la Vie auf Rang 33 (68.680) und verpasste den Einzug in den Einzelfinal der Top 30 damit knapp. Die weiteren Ergebnisse: Jessica Neuhauser mit Rockson auf Rang 42 (67.453), Delia Eggenberger mit Santa Maria auf Rang 45 (66.351), Charlotte Lenherr mit Dettori auf Rang 56 (63.882). Dies bedeutete in der Teamwertung Rang 11.

Equipenchefin Ruth Haas: «Unsere Reiterinnen gingen mit Pferden ohne Championatserfahrung an den Start, um Erfahrungen auf höchstem Niveau zu sammeln. Dennoch sind wir natürlich alle sehr enttäuscht über dieses Ergebnis. Die Ritte werden nun individuell mit jeder Reiterin im Detail analysiert. Es gab in jedem Programm gute Momente, aber auch teure Fehler. Daraus können die Reiterinnen ihre Lehren für die Arbeit zu Hause ziehen und wir unser Trainings- und Vorbereitungsprogramm anpassen.»

Nationaltrainer Oliver Oelrich: «Dieses Ergebnis hier in Crozet ist eine Momentaufnahme und spiegelt nicht unsere wahre Leistungsfähigkeit wider, zumal wir in dieser Saison schon mit Top-Ergebnissen zeigen konnten, wie viel Qualität in jedem einzelnen Paar steckt. Sehr positiv war für mich zu sehen, wie wir trotzdem als Team zusammengehalten haben und das macht uns stark für die Zukunft.»

Sports Manager Evelyne Niklaus: «Die Schweizer Dressur-Elite ist nach dieser Europameisterschaft um eine Erfahrung reicher und muss diese als Lehrstück für die Zukunft nutzen. Mit gezielten Massnahmen werden wir – nachdem die Enttäuschung verdaut ist – gestärkt hervorgehen. Wir müssen uns in der Dressur weiter steigern und uns der Konkurrenz und der Atmosphäre des internationalen Spitzensports stellen.»

Gold geht an Deutschland vor Grossbritannien und Dänemark. Der Grand Prix Spécial, in welchem die ersten Einzelmedaillen vergeben werden, fand heute Freitag statt: Es gewinnt Justin Verboomen (BEL) mit Zonik Plus (82.371) vor Cathrine Laudrup-Dufour mit Mount St John Freestyle (81.687) und Isabell Werth mit Wendy de la Fontaine (79.027). Der Kürfinal der Top 18 aus der heutigen Prüfung findet am Sonntag statt.