Der Freitag war den internationalen und nationalen Organisatoren der Schweiz gewidmet, am Samstag standen sämtliche Offizielle und Funktionäre von Swiss Equestrian im Fokus. Dabei wurde klar, dass die Entwicklung gemeinsamer Visionen und Ziele für die Weiterentwicklung des Schweizer Pferdesports entscheidend ist. Mit der gezielten Förderung des Dialogs zwischen den verschiedenen Disziplinen, Organisatoren, Reitern und Entscheidungsträgern wurde klar, dass die Diskussion aktueller Herausforderungen, wie Nachwuchsförderung, Infrastrukturen, Reglemente, Krisenkommunikation oder Digitalisierung, um den Schweizer Pferdesport langfristig wettbewerbsfähig zu halten, entscheidend ist.
Das Forum legt den Grundstein für eine stärkere Zusammenarbeit
Der Präsident von Swiss Equestrian, Damian Müller, betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung des Swiss Equestrian Forum, um die Zukunft des Pferdesports zu gestalten: «Zum ersten Mal kommen hier alle Disziplinen zusammen: Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Endurance, Voltigieren, Western, Para-Dressur und Vierkampf. Der Austausch zwischen diesen Disziplinen ist enorm wichtig, denn wie es so treffend heisst: Zusammen kommen wir weiter als allein.» Er betonte, was unseren Sport so einzigartig macht: «Es ist die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Pferd – ein Zusammenspiel, das auf Respekt und Vertrauen basiert. Unser Sport vermittelt Werte wie Fairness, Teamgeist und Durchhaltevermögen. Diese Werte müssen wir bewahren, leben und weitergeben. Unsere Funktionäre und Organisatoren sind das Rückgrat des Pferdesports. Dessen Arbeit im Hintergrund ermöglicht den reibungslosen Ablauf von Veranstaltungen und legt die Grundlage für sportliche Erfolge – vom Breitesport bis zum Spitzensport!».
Der CEO Michel Sorg und die Sportmanagerin Evelyne Niklaus nahmen in ihren Referaten den Faden auf und präsentierten Massnahmen und innovative Projekte, welche im Rahmen der Umsetzung Strategie «Swiss Equestrian 2030» definiert wurden. Im Fokus steht stehts die Weiterentwicklung des Pferdesports in der Schweiz.
Für Michael Mayer (Fahren), der als Offizieller von Swiss Equestrian auch aktiv an einer Podiumsdiskussion zu den aktuellen Herausforderungen des Pferdesports teilnahm, war der disziplinenübergreifende Dialog eine der grossen Stärken des Swiss Equestrian Forum: «Es ist wichtig, dass die Gespräche keine Monologe oder eine Präsentation sind, sondern dass man Themen gemeinsam anspricht, für die man nicht sofort eine Lösung finden muss, sondern Ansätze entwickelt werden, wie man dahinkommt, und dies für den gesamten Pferdesport. Für die Disziplin Fahren und meine Arbeit im technischen Komitee nehme ich extrem viel mit.»
Im Vorfeld konnten die Teilnehmenden Themen wählen. Krisenmanagement, Arbeit mit Medien und Presse, Sponsoring und Marketing, Organisationsherausforderungen sowie Ethik und Wohlbefinden des Pferdes standen auf der Traktandenliste. Gerade letzteres wurde breit diskutiert. Die Tierärztin Dr. med. vet. Selma Latif präsentierte wissenschaftliche Ansätze, um die Rahmenbedingungen für den Turniersport und die Trainings zu optimieren. In der Diskussionsrunde mit Offiziellen von Swiss Equestrian und den beiden Top Talents Angelika Dubach und Léon Pieyre wurden verschiedene Aspekte von Leistung und Pferdewohl erörtert, als Wegbereiter für zukunftsträchtigen Pferdesport.
Das Kostenmanagement und die Organisation von Veranstaltungen wurden ebenfalls aufgegriffen. Die OK-Präsident:innen von verschiedenen Turnieren, Julien Pradervand (CS Crête), Simone Schneeberger (CS Herzogenbuchsee) und Nayla Stössel (CSIO St. Gallen) berichteten von ihren Erfahrungen und den steigenden Ansprüchen der Reiter sowie dem Publikum.
In diesem Zusammenhang wurden die Offiziellen informiert, dass der Juryrapport neu direkt über die App erstellt werden kann. Dank diesem Digitalisierungsschritt wird die Handhabung vereinfacht, und die Informationen können unverzüglich ausgewertet und nachverfolgt werden. Durch die Optimierungen wird den Offiziellen ein praktischeres und wirksameres Werkzeug zur Verfügung gestellt.
Fachleute aus den Bereichen Marketing, Sponsoring und Krisenmanagement rundeten das erste Swiss Equestrian Forum mit ihren Inputs ab und erläuterten ihre Strategien, um Partner zu gewinnen und zu halten sowie mit einer guten Kommunikation die Veranstaltungen in der breiten Öffentlichkeit und in den Medien besser zu positionieren.
Jérémie Seydoux, nationaler Springrichter und Teilnehmer am Swiss Equestrian Forum, fasst seine Eindrücke des Forums zusammen: «Die behandelten Themen sind sehr interessant und aktuell. Es ist auch ein Mehrwert, verschiedene Ebenen des Sports und diese Interaktivität zu haben.»