Regula Aebi, was bedeutet es für Dich, an der Schweizermeisterschaft der Elite – dem Höhepunkt des nationalen Dressursports – als Richterin im Einsatz zu sein?
Das sind dieses Jahr meine vierten Schweizermeisterschaften, die ich richte. Natürlich bin ich an jedem Turnier bemüht, mein Bestes zu geben. Ich erfülle diese Aufgabe mit Herzblut und Verantwortung. Eine Schweizermeisterschaft zu richten, ist immer etwas Besonders. Man entscheidet über einen nationalen Titel – also eine hohe Auszeichnung. Das muss man sich schon bewusst sein. Auch der Austausch mit den vielen internationalen Kolleginnen und Kollegen an diesen Anlässen ist für mich immer sehr interessant und lehrreich.
Inwiefern ist ein solcher Austausch mit den internationalen Richterkolleginnen und -kollegen eine Bereicherung?
Diese Richterinnen und Richter bringen die Erfahrung von internationalen Veranstaltungen mit. Sie haben noch viel mehr Reiterinnen und Reiter aus zahlreichen Ländern gesehen. Davon kann ich auf jeden Fall profitieren. Jeder Richter sitzt an einem anderen Platz und sieht Stärken und Schwächen des Pferd-Reiter-Paars je nach Position nicht gleich gut. Manchmal gewichtet ein Richter auch gewisse Aspekte stärker als ein anderer. Dieser Austausch nach der Prüfung ist immer sehr respektvoll und auf Augenhöhe.
Was ist Dir beim Richten besonders wichtig?
Natürlich bewerte ich als Richterin die Lektionen nach «Lehrbuch» und Richtlinien auf Korrektheit und Präzision. Darüber hinaus ist mir immer auch die Leichtigkeit und Harmonie einer Darbietung sehr wichtig. Das versuche ich auch den Reiterinnen und Reitern mitzugeben. Ich bin bemüht, ihnen mit meiner Bewertung auch etwas mit auf den Weg zu geben, was sie noch verbessern können. Ich gebe keine Reittipps – dafür sind die Trainer da. Aber ich will ihnen Inputs geben, wo sie weiter am Feinschliff arbeiten können.