Was bedeutete es für Dich, als Offizielle:r am Weltcup-Final in Basel teilzunehmen?
Thomas Häsler:
Ich freue mich, als Offizieller an diesem Turnier dabei zu sein. Es ist eine einmalige Gelegenheit, die Besten in Aktion zu sehen und meinen Erfahrungsschatz zu vergrössern. Es ist unsere Verantwortung als Offizielle, unsere Aufgabe vorbildlich zu erfüllen. Ich war bereits diesen Januar sowie in den vergangenen Jahren mehrmals in der Dressur und im Springen – und einmal im Voltige – als Steward im Einsatz und fühle mich gut vorbereitet.
Gérard Lachat:
An diesem Event dabei zu sein, ist ein absolutes Highlight und eine Ehre für mich. Ich habe schon viel Erfahrung gesammelt und bereits an vielen Orten einiges erreicht. Aber dieser Final hat nochmals einen ganz anderen Stellenwert. Die FEI hat mir die Rolle des Parcoursbauers anvertraut und anerkennt damit meine Kompetenz. Das ist ein Vertrauensbeweis und eine Anerkennung meiner Arbeit und meines Engagements in diesem Sport.
Anita Flamand:
Das ist ein weltweit einzigartiger Event und wir dürfen stolz darauf sein, dass er in der Schweiz ausgetragen wird. Wir Offiziellen sind uns aber gewohnt, hochkarätige Turniere zu bestreiten. Wichtig ist, einen reibungslosen und genauen Ablauf zu gewährleisten, gerade auch an einem so grossen Event.
Was ist genau Deine Rolle an diesem Final und wie würdest Du Deine Aufgaben umschreiben?
Thomas Häsler:
Unsere Rolle als Stewards besteht darin, ausserhalb der Prüfung über die Pferde zu wachen. Wir sind an den Abreitplätzen, in den Ställen und während der tierärztlichen Kontrollen, den Vet Checks, präsent und unterstützen das Organisationskomitee.
Gérard Lachat:
Meine Aufgabe ist es, einen Springparcours von Anfang bis Ende vorzubereiten. Das bedeutet: Pläne erstellen, mit dem technischen Delegierten zusammenarbeiten, um sein grünes Licht zu erhalten, und sicherstellen, dass alle Linien, Distanzen, Höhen und Tiefen genau berechnet werden. Wir arbeiten anders als bei einem klassischen Parcours, nämlich mit einem Team von 16 Personen, darunter meine beiden Schweizer Assistenten Reto Ruflin und Julien Pradervand.
Anita Flamand:
Als Jurypräsidentin im Voltige ist es meine Aufgabe, die Richterinnen und Richter zu koordinieren, ihnen die Zuständigkeiten für die verschiedenen Noten zuzuweisen, also der Technik-Note, der künstlerischen Note und der Pferde-Note, und für einen reibungslosen Ablauf der Prüfungen zu sorgen. Ich arbeite auch mit der Rechenstelle zusammen, damit die Noten rasch publiziert werden.
Die Zuschauer und die Medien werden diesen speziellen Event mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen. Spürst Du zusätzlichen Druck in Deiner Rolle als Offizielle:r?
Thomas Häsler:
Nein, überhaupt nicht. Wir sind ein Team mit klar definierten Rollen. Ich bin sicher, wir sind sehr gut vorbereitet.
Gérard Lachat:
Der Druck ist anders. Es wird im Vorfeld alles haargenau vorbereitet, aber man muss bereit sein, in letzter Minute noch Anpassungen vorzunehmen. Meine Arbeit hat im Februar angefangen. Vor Ort muss man dann in der Lage sein, den Parcours kurzfristig anzupassen und die Distanzen von vier bis fünf Galoppsprüngen rasch mit dem Computer neu zu berechnen. Jedes Turnier bedeutet einen gewissen Druck, aber das hier ist schon nochmals eine andere Grössenordnung mit allem darum herum – die Medien, die Erwartungen des Publikums usw. Und ich bin ja nicht nur hier am Turnier engagiert: Neben dem Final führe ich zusammen mit meiner Frau meinen Betrieb und bin noch an anderen Turnieren im Einsatz, sei es als Parcoursbauer oder als Assistent.
Anita Flamand:
Nein, ich spüre keinen zusätzlichen Druck – ganz im Gegenteil! Es ist eine riesige Freude, Teil eines solchen Events zu sein. Die grösste Herausforderung besteht darin, in einem eng berechneten Zeitrahmen rasch die Resultate zu publizieren. Aber darauf sind wir vorbereitet.
Auf welchen Moment dieses Finals freust Du Dich ganz besonders und weshalb?
Thomas Häsler:
Ich freue mich ganz besonders auf die Finalprüfung im Springen. Auf diesem Niveau ist es unmöglich, eine Prognose zu stellen. Von den vierzig Startenden haben zwanzig Chancen auf den Sieg. Das sind Top-Reiterinnen und Top-Reiter mit Ausnahmepferden, wobei es auch immer das nötige Glück braucht. Es wird bis zum letzten Parcours spannend bleiben. Ich freue mich aber auch auf die Dressur und die Show des Circus Knie.
Gérard Lachat:
Mein Höhepunkt ist natürlich der Springfinal! Es ist die Krönung der ganzen Arbeit und der Moment, wo alles zum Leben erweckt wird. Es ist eine Chance, sich weiterzuentwickeln, noch mehr zu lernen und sich mit den Besten auszutauschen, um noch besser zu werden.
Anita Flamand:
Der Voltige-Final ist natürlich mein Highlight. Was mich aber am meisten freut, ist dass der Voltige-Sport mit diesem Event einem breiten Publikum nähergebracht wird. Das ist eine tolle Gelegenheit, unsere Disziplin bekannt zu machen und im Rampenlicht zu stehen.