FEI-Reglementsänderung im Springreiten: Swiss Equestrian setzt sich für eine einheitliche Regelung zum Wohle der Pferde ein

Die Generalversammlung der Fédération Equestre Internationale (FEI) findet seit drei Tagen in Hongkong statt. Die Schweiz wird vor Ort durch ihren CEO Michel Sorg vertreten, der aktiv an allen dort stattfindenden Sitzungen teilgenommen hat, sowohl mit der Fédération Equestre Européenne (EEF) als auch mit Arbeitsgruppen oder bei den Versammlungen der FEI.

Es wurden zahlreiche Themen behandelt und mehrere Entscheidungen getroffen, insbesondere im Bereich der Reglemente. Das neue Springreglement wurde verabschiedet, aber Artikel 259 bezüglich Blutspuren wurde aufgrund der zahlreichen Reaktionen, die er in den letzten Wochen hervorgerufen hatte, separat zur Abstimmung gestellt. In einem Teil der Pferdesportgemeinschaft herrschte völliges Unverständnis über die Umsetzung dieser Regel, und die FEI hat während der Sitzungen in Hongkong wichtige Klarstellungen vorgenommen. Zwar führt die Anpassung dieses Artikels nicht mehr zu einem sofortigen Ausschluss, wenn während eines Wettkampfs eine Blutspur festgestellt wird. Allerdings werden Fälle von missbräuchlicher Verwendung von Sporen oder Misshandlung weiterhin mit einer automatischen Disqualifikation geahndet. Dies wurde im Laufe der Woche in Artikel 259 präzisiert. Darüber hinaus bringt diese Regel wichtige Neuerungen mit sich. Bei Blutspuren muss die Jury nun in Absprache mit dem Veterinärbeauftragten beurteilen, ob das Pferd für die Fortsetzung des Wettkampfs geeignet ist («fit to compete»). Schliesslich wird jeder Fall, der zu einer offiziellen Verwarnung führt, auf der Website der FEI veröffentlicht und in Echtzeit an die betroffenen nationalen Verbände weitergeleitet. Erhält ein Reiter innerhalb von 12 Monaten zwei Verwarnungen, wird er für einen Monat gesperrt und muss eine Geldstrafe von CHF 1'000.- zahlen.

Swiss Equestrian ist jedoch der Ansicht, dass das Wohlergehen des Pferdes in allen Disziplinen gewährleistet sein muss, und wünscht daher, dass eine allgemeine Regelung zu Blutspuren zwingend ins Generalreglement der FEI aufgenommen wird. Aus diesem Grund hat Swiss Equestrian über seinen CEO bei den Sitzungen der Regionalgruppen und während der Sitzung zum Thema Reglement öffentlich das Wort ergriffen und eine interdisziplinäre Harmonisierung dieser Regel gefordert. Diese Position wird von mehreren nationalen Verbänden sowie vom Europäischen Pferdesportverband unterstützt. Wie in ihrer offiziellen Mitteilung angekündigt, hat sich die FEI bereit erklärt, einen Dialog zu diesem Thema aufzunehmen:

Offizielle Mitteilung der FEI

Swiss Equestrian verpflichtet sich, die Debatten gemeinsam mit den anderen nationalen Verbänden und in enger Zusammenarbeit mit der FEI fortzusetzen, um eine Lösung zu finden, die das Wohlergehen der Pferde in allen Disziplinen gewährleistet.